In der Webmail-Applikation SquirrelMail wurden drei Programmierfehler gefunden, die Cross-Site-Scritping-Angriffe (XSS) und die Ausführung von beliebigen IMAP-Befehlen ermöglichen. Dadurch könnte ein Angreifer unter Umständen an vertrauliche Daten gelangen und beliebige Manipulationen an den Postfächern der Anwender vornehmen. Dazu ist es nötig, dass SquirrelMail-Anwender beispielsweise auf speziell präparierte Links in empfangenen E-Mails klicken.
Durch eine nicht ausreichende Filterung des Parameters right_main in der Datei webmail. Php lässt sich beispielsweise beliebiger Javascript-Code in die verlinkten SquirrelMail-Seiten einbetten. Da dieser im Kontext der Seite ausgeführt würde, ließen sich so möglicherweise vertrauliche Daten aus E-Mails und Cookies auslesen.
Ein weiterer Fehler befindet sich in der Funktion sqimap_mailbox_select in der Datei imap_mailbox. php . Durch eine unzureichende Ãœberprüfung des Parameters $mailbox lassen sich beliebige IMAP-Befehle einschleusen, die ungefiltert an den IMAP-Server übermittelt werden. Das Öffnen eines entsprechend manipulierten Links könnte beispielsweise zur Löschung des gesamten Posteingangs führen.
Darüber hinaus begeht SquirrelMail einen Fehler bei der Behandlung von Kommentaren in so genannten Styles, mit denen sich das Erscheinungsbild des Web-Frontends steuern lässt. Hieraus ergeben sich jedoch keine realistischen Angriffsszenarien.
Betroffen von den Fehlern sind alle SquirrelMail-Versionen bis einschließlich dem aktuellen Stable-Release 1.4.5. Die in Kürze erscheinende Version 1.4.6 soll die Fehler beheben. Bis dahin sollten SquirrelMail-Nutzer besondere Vorsicht bei auffällig langen Links auf den eigenen SquirrelMail-Server walten lassen. Die zum Löschen und Manipulieren von E-Mails in die Links eingebetteten IMAP-Befehle lauten beispielsweise SELECT, STORE, EXPUNGE und DELETE.
Alle drei Probleme betreffen nur die Versionen der 1.4er-Serie. SquirrelMail 1.3.x und älter sind laut den Advisories nicht anfällig. Die Entwickler verweisen dort mittlerweile auch auf einen Patch für die IMAP-Lücke.