Linux -Schöpfer Linus Torvalds will BitKeeper einer Ankündigung zufolge in Zukunft nicht mehr für die Entwicklung des Kernels benutzen. Auslöser für die Abkehr vom kommerziellen Source-Verwaltungssystem scheint die gestern bekannt gewordene Einstellung des kostenlosen BitKeeper-Clients zu sein.
Torvalds war in der Vergangenheit oftmals dafür gerügt worden, ein kommerzielles Programm für die Entwicklung des frei erhältlichen Linux -Kernels einzusetzen -- zumal die BitKeeper-Ausgabe für Open-Source-Projekte gegenüber der kommerziellen funktional eingeschränkt ist. Der Gründer von GNU, Richard Stallman, hat gesagt: Bei BitKeeper handelt es sich um ein Programm, das man kostenlos bekommen kann. Aber es ist kein Programm, das man frei machen kann.
Aller Kritik zum Trotz hat sich BitKeeper seit dessen Einführung 2002 für die Kernel-Verwaltung unter anderem bei den Verwaltern der Linux -Subsysteme ACPI, Firewire, SATA, IDE, PCI, Netzwerk, USB, DRM und Itanium etabliert. Torvalds sucht jetzt händeringend nach einem alternativen Source-Verwaltungssystem, das ähnlich wie BitKeeper mit einem dezentralen Modell arbeitet. Er selbst zieht derzeit monotone in Betracht, in der Diskussion wurde ihm darüber hinaus auch arch und bazaar-ng nahegelegt. CVS oder das moderne Subversionkommen für Torvalds nicht infrage -- das Subversion-Team hat gar selbst begründet, warum sich ihr Produkt nicht für die Kernel-Entwicklung eignet.
Torvalds und einige andere Kernel-Entwickler bedanken sich bei der BitKeeper-Firma BitMover und dessen CEO Larry McVoy für die Bereitstellung von BitKeeper und den Servern, auf denen die Projekte gehostet werden. BitKeeper hätte die Linux -Entwicklung in vielen Bereichen vereinfacht und beschleunigt -- nun müssen Wege gefunden werden, wie die Entwicklung ohne das Source-Verwaltungssystem weiterlaufen soll.